Die Helden der alten Zeit haben die Regeln der neuen Zeit noch nicht begriffen. Dies füllt am deutlichsten am Verhalten von Führungskräften auf, die noch in den früheren Vorstellungen verharren und sich sehr schwer damit tun, sich auf die Spielregeln der neuen Zeit einzulassen. Man erkennt die Oldies an den folgenden Sünden:
Hier die dicksten Sünden:
Übertragung des Print-Design in das Online-Medium
Typisches Beispiel: Die Online-Redaktion als Abfallverwerter der Tageszeitung, kriegt die Text-Schnipsel und stellt sie ins Netz.
Bandbreitenverschwendung
Oder weniger vornehm: Seite zusauien mit Grafik, Animation und sonstigem speicherfressenden Schnickschnack. Zu bedenken: Die meisten Surfer können nur 20-30 kB / sec laden, und das auch nur bei nicht besonders belastetem Netz. Technophilie der Designer unterstützt noch den Trend überladener Web-Seiten. Also Vorsicht mit spewziellen Plugins, DHTML, fortgeschrittenen JavaScript- oder CSS-Features, Flash- und Streaming-Kram. Lenkt alles nur vom Inhalt ab. Ist was für Leute, die "nichts zu sagen" haben.
Unprofessionalität
Manche Seite sieht so aus "als wäre sie mit dem Homepage-Assistenten eines bekannten Redmonder Software-Anbieters aus einer Hand voll vorgefertigter Konserven-Designs zusammengeklickt worden" (Christian Fleischhauer/Helmut Vonhoegen: GoLive 5, S. 28). Dazu braucht man wohl nicht mehr zu sagen.
Unklarheit
Den Benutzern wird oft nicht klar mitgeteilt, worum es auf der betreffenden Seite geht. Das zu Grunde liegende Geschäftsmodell, die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen müssen in 1-3 Zeilen (mehr liest doch kein Online-Surfer!!) erläutert werden.
Selbstbeweihräucherung
Blick auf die SAP-Site: alles ist powerful und wunderbar. Der Surfer will nicht ewig lesen, wie gut die Anbieter sind, sondern sich selber eine Meinung bilden.
Werbung
Eine Seite mit Werbung vollklatschen. Usability-Guru Jakob Nielsen von der Nielson-Norman-Group (NNG) zu diesem Thema:
Inzwischen haben Werbebanner fast keinen Effekt mehr, die Click-Through-Raten fallen ins Bodenlose... Die Surfer wollen nicht mit lästigen Botschaften überschwemmt werden. Daher ignorieren sie Banner und alles, was ähnlich aussieht, rigoros. Es ist eine Art Selbstverteidigung der Nutzer gegen die Informationsflut im Netz.