ZielM@nagement

Zielvereinbarungen und Zielerreichung

Das System ist Teil der open source-Softwaresammlung b4u der tse und unterstützt das Aushandeln von Zielen zwischen Mitarbeiterinnen und MItarbeitern und ihren Führungskräften sowie den Prozess zur Feststellung der Zielerrichung.

Die Philosophie

Zielvereinbarungen als spezielle Ausprägung der Management-by-Objectives-Methode (MBO) sind in vielen Unternehmen nicht mehr wegzudenken, trotz teils heftiger Kritik an der Methode, die sich vor allem gegen die Verbindung von Zielvereinbarungen als Führungsinstrument mit der Entgeltfindung richtet.

Das Konzept ist bewusst einfach gehalten. Das Unternehmen benennt seine (z.B. nach der Balanced Scorecard-Methode ermittelten) Ziele, die auf die einzelnen Unternehmensbereiche "heruntergebrochen" werden. Aufgabe der Führungskräfte ist es nun, die Unternehmensziele und das Mitarbeiterpotenzial, also deren Fähigkeiten und Interessen, unter einen Hut mit den Unternehmenszielen zu bringen. Die in der späteren Anwendung möglicherweise auftretenden Schwierigkeiten liegen an dieser Stelle, längst bevor ein Softwaresystem zum Einsatz kommt. Wird das Konzept so ausgelegt, dass das Unternehmen die Firma sozusagen um die Menschen herum aufbaut, dann stellt sich die Frage so: Wie lassen sich die Qualifikationen, Fähigkeiten, Interessen und Kenntnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als deren Stärken mit den - genügend konkret benannten - Unternehmenszielen zu einem Optimum kombinieren, wobei gleichzeitig die - auch vorhandenen - Schwächen besagter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemieden oder ausgeglichen werden.

Das Aushandeln der Ziele ist ein Prozess zwischen zwei konkreten Personen, de Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter einerseits und seiner Führungskraft andererseits. Die Subjektivität beider Personen spielt hierbei eine nicht unterdrückbare Rolle. Die Konsequenz daraus ist, dass der gesamte Prozess der Zielvereinbarung in einer besonders geschützten Vertrauenszone stattfinden sollte. Wie das Verfahren im einzelnen abläuft, hängt von Regeln ab, die außerhalb des Softwaresystems getroffen sind:

In vielen Zielvereinbarungen spielen Unternehmensziele eine Rolle. Dabei handelt es sich um vom Unternehmen vorgegebene Ziele, die - meist in ebenfalls vorgegebenen Bandbreiten - von den Führungskräften abgeändert werden können. Das System unterstützt dies durch eine elektronische Bibliothek, in der die Führungskräfte sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Unternehmensziele einsehen können.
Unternehmensziele können mit Teamzielen und Individualzielen kombiniert werden. Beispielhafte Team- und Individualziele können - bereichweise spezialisiert - den Führungskraäften und auf Wunsch auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die elektronische Bibliothek zur Verfügung gestellt werden.
Viele Firmen lassen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selber Vorschläge machen, welche Ziele sie mit ihren Führungskräften vereinbaren wollen. Dazu bietet das System den betroffenen Personen einen geschützten Raum, auf den nur sie allen - ausnahmslos - Zugriff haben. Die Führungskraft kann das Dokument erst dann sehen, wenn es von den MItarbeiterinnen und MItarbeitern frei gegeben worden ist.
Für die vereinbarten Ziele kann der Status "vereinbart" vergeben werden. Dann sind die Felder nicht mehr editierbar. Sie können erst dann wieder geöffnet werden, wenn beide Betroffenen ihr elektronisches OK dazu gegeben haben.

Ziele in der Zielbibliothek

Die Zielbibliothek dient dazu, den Beteiligten beispielhafte Ziele zur Verfügung zu stellen. Ziele sind geordnet nach Zielrubriken (z.B. Wirtschaftlichkeit, Kundenorientierung, Interne Prozesse, Innovation) und Zielarten (z.B. Unternehmensziele, Teamziele, Individualziele). Außerdem können sie organisatorischen Einheiten des Unternehmens zugeordnet werden (z.B. Unternehmensbereichen, Abteilungen).

Das System erlaubt einen Kurztext für die Benennung des Ziels, eine detailliertere Beschreibung und die Angabe der Messkriterien, mit deren Hilfe später die Erreichung des Ziels bewertet werden kann, wie die nebenstehende Abbildung in einem Beispiel zeigt.

Man kann für die einzelnen Organisationsbereiche Zielvereinbarungsmuster anlegen, z.B. für alle Entwickler oder Qualitätssicherer der Software-Entwicklungsabteilung. Dies spart den Führungskräften eine Menge Arbeit, da erfahrungsgemäß Beschäftigte einer Mitarbeitergruppe ähnliche Ziele haben; die Führungskräfte brauchen dann nur noch die individuellen Differenzierungen vorzunehmen.

Das Anlegen einer individuellen Zielvereinbarung kann auf verschiedene Weise erfolgen: step by step in freier Formulierung, durch Kopie eines Zielvereinbarungsmusters und nachträglicher Abänderung oder wiederum step by step durch ZUhilfename der elektronischen Ziele-Bibliothek, aus der man einzelne Ziele in das eigene Formular kopieren und dann bearbeiten kann.

Zielvereinbarung

Die folgende Abbildung zeigt das Online-Formular zur Bearbeitung einer Zielvereinbarung:

Man kann sich Textbausteine aus der Ziele-Billiothek in das Formular kopieren oder ein Ziel frei eingeben. Das System ist so eingerichtet, dass man sowohl die Beschreibung des jeweiligen Ziels im Detail festlegen als auch die Messkriterien angeben kann. Man muss dann die Ziele so gewichten, dass sie zusammen 100 Prozent ergeben; erst dann ist eine Speicherung möglich. Die Spalte Wert ist für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen, z.B. für das Mitarbeitergespräch, während dessen die Erreichung des Ziels bewertet wird.

Das Formular enthält eine Zeile für die elektronischen Unterschriften von Mitarbeiter und Führungskraft. Wenn es solcherart unterschrieben ist, wird sein Status auf abgeschlossen gesetzt, mit der Folge, dass das Formular nicht mehr editiert werden kann. Dies ist erst dann wieder möglich, wenn beide Seiten der erneuten Öffnung des Formulars elektronisch zugestimmt haben, z.B. wenn innerhalb eines vereinbarten Review-Verfahrens die Ziele unterjährig geändert werden sollen.

 


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