Flexibilisierungen der Arbeitszeit

Individuelle Teilzeit

Vermehrte Teilzeitarbeit wird oft im Zusammenhang mit einer Politik zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit genannt. In diesem Zusammenhang wird das Modell Niederlande häufig erwähnt. In der Tat handelt es sich um die Verteilung der vorhandenen Arbeit auf mehr Menschen. Vier Grundmodelle kann man unterscheiden:

Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, daß Teilzeitbeschäftigte motivierter sind als ihre vollzeitarbeitenden Kollegen und daher oft effektiver arbeiten. Leerlauf und künstlich erzeugte Hektik spielen nicht eine so große Rolle. Die Fehlzeiten sind - auch anteilig gerechnet - geringer.

Teilzeit bei Führungskräften wird trotz dieser Befunde in den meisten Unternehmen als Karrierekiller betrachtet. Auch ein allgemein zu beobachtender Wertewandel unterstützt die Nachfrage nach mehr Teilzeit: "Vor allem jüngere Leute wollen heutzutage ein Leben vor dem Tod. Zeit für persönliche Interessen und die Familie steht gerade bei gutausgebildeten Akademikern höher im Kurs als Geld und Statussymbole" (Prof. M. Domsch, Leiter eines Pilotprojekts "Mobilzeit für Fach- und Führungskräfte", Universität der Bundeswehr in Hamburg, zitiert nach Handelsblatt vom 16./17.10.1998, S. K2).

Regelmäßige mehrmonatige Unterbrechungen werden zunehmend gerade für hochbelastete Manager als wichtig begriffen, damit neue Impulse für Kreativität und Wissen gesammelt werden können und einem Burnt-out-Syndrom vorgebeugt wird.