M-Commerce


m-Commerce heißen alle Internet-Dienste mit beweglichem Rechner als Endgerät. Auf der Welle der Dotcom-Euphorie des Jahres 2000 schossen alle Phantasien in den Himmel. Ein Jahr später ist Katzenjammer angesagt.

Warum das alles nicht so funktioniert:

Vier dicke Fehler lassen sich ausmachen:
Falsches Timing
WAP- und GRPS-Dienste wurden angekündigt über ein Jahr bevor überhaupt etwas zu haben war. Die Folge: enttäuschte Kundschaft. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ausrüster der Netzbetreiber ein bis zwei Jahre brauchen, bis die versprochene Infrastruktur steht. Möglicherweise ist wegen der überteuerten UTMS-Lizenzen mit weiteren Verzögerungen zu rechnen.Mangelnde Qualität
Wegen ihrer geringen Bandbreite sowie wegen der Darstellungsbeschränkungen der Endgeräte können mobile Datendienste auf mittlere Sicht nicht annähernd die Qualität des stationären Internet-Anschlusses erreichen.Kein besonderer Kundennutzen
Mit den mobilen Datendiensten wird meist das angeboten, was ohne sie auch geht. Man sollte sich auf solche Angebote konzentrieren, bei denen es um Vorteile der Mobilität geht: Ortsbezogenheit, hohe Aktualität, Dinge, bei denen die mobile Zugriffsmöglichkeit einzigartige Vorteile bietet.Abenteuerliche Preisgestaltung
Eintrittsgelder zwischen 8 und 10 € monatlich für GRPS-Dienste, 0.05 bis 0.40 € pro 10 übertragene kB sind zu teuer, um die Dienste für einen Massenmarkt attraktiv zu machen. Man hat die aus der Sprachtelefonie bekannten Modelle einfach übertragen, mit dem einzigen Unterschied Kilobyte statt Minuten als Abrechnungseinheit.
Fazit: Langes, vielleicht sehr langes Warten ist angesagt, bis die mobilen Dienste erkennbar genutzt werden können. Ernstzunehmen: auf jeden Fall.