Die Folgen des Lean Management

Robin Cooper: When Lean Enterprises Collide
Boston 1995 (Harvard Business School Press)

Früher konnten Unternehmen sich entscheiden, ob sie zum Beispiel

  • als Massenproduzenten Kosten- oder Preisführerschaft auf Märkten für standardisierte Güter anstreben

  • oder als flexibel spezialisierte Produzenten auf die Märkte für kundenorientierte Qualitätsprodukte setzen

sollten. Lean Production schafft durch Verknüpfung von Flexibilität und Effizienz diese Unterschiede zwischen Massenproduzenten und spezialisierten Produzenten tendenziell ab. Die einen werden befähigt, ihre Produkte zu spezialisieren, die anderen, ihre Kosten zu senken.

Lean ist nur so lange ein Wettbewerbsvorteil, wie andere Unternehmen nicht lean sind. Es entsteht eine Darwinsche Welt ohne Nischen; man kann nirgendwo mehr hin ausweichen. Nur die permanente Konfrontation wird das ökonomische Überleben gewährleisten. Nur diejenigen Firmen werden bestehen, die die Anforderungen bezüglich

  • Qualität,
  • Funktionalität und
  • Kosten (oder Preise)

gleichzeitig optimal bewältigen ("aggressively manage the survival triplet"). Es genügt nicht mehr, sich auf eine dieser Dimensionen zu konzentrieren. Dabei wird der Spielraum auf allen drei Ebenen kleiner. In der Konkurrenz haben sich die Faktoren, die die Wettbewerbsfähigkeit begründen, soweit angeglichen, dass nur noch der radikale Konfrontationskurs das Überleben sichert.


Kaniyasu Saki, Chairman Taiyo Kogyo