Das Telearbeits-Büro

Die alternierende Telearbeit ist wohl diejenige Form von Telearbeit, die sich - neben der rein mobilen Telearbit für besondere Berufsgruppen - durchsetzen wird. Das heißt: Arbeiten zu Hause und im Büro nach festzulegenden Regeln, die natürlich sehr unterschiedlich sein können. Was uns erwartet - ein kurzer Ausblick:

Caddie oder Schreibtisch

- das ist hier die Frage. Der Telearbeiter kommt in die Firma, greift sich im Eingangsbereich einen Schreibtisch-Caddie auf Rollen (so denn einer frei ist), sucht sich eine freie Netzwerk-Steckdose und stöpselt seinen Computer ein.

Office is where you want.
Peter Kern
stellv. Leiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO), Stuttgart

Der mobile Schreibtisch hat gerade einmal eine Ablagefläche für einen DIN-A-4-Block und etwas Krimskram drumherum, unten hat man die Wahl zwischen Aktenordner oder Sprudelflasche.

Gearbeitet wird in Projektgruppen. Diese existieren nur so lange, wie das Projekt läuft. Viele Leute sind gleichzeitig Mitarbeiter in mehreren Projekten. Intern müssen sie sich für die Projekte "verkaufen", sonst haben sie nichts zu tun - was sich natürlich auch auf ihre Bezahlung auswirkt.

Büromöbel: Da die Arbeit so "beweglich" ist, müssen es auch die Möbel sein. Tische und Stühle müssen leicht transportiert werden können. Tische aus kleinen Elementen im Handumdrehen kombinierbar für Einzelarbeit mit hoher Konzentration und für die ach so kreative Teamarbeit. Stühle - dem Körper zuliebe so, dass man abwechselnd im Sitzen und Stehen arbeiten kann (gilt auch während der Konferenzen).

Licht: Da die Möbelszene jederzeit umgebaut werden kann, nützen feste Lampen an der Decke nichts. Also müssen Stehlampen her, die man mit den Möbeln mitbewegen kann. Sie strahlen die Decke an, von wo das Licht gleichmässig über den Raum streut. Da alle Teams so flexibel sind, ist auch keiner mehr für die Banalitäten der täglichen Organisation verantwortlich, z.B. wer das Licht ausmachen soll. Der neueste Gag: ein Infrarotsensor, der feststellt, ob noch jemand im Raum ist und 10 Minuten nach festgestellter Lebensleere das Licht ausschaltet.

Akustik: Trennwände, schallschluckend aber dennoch durchsichtig, müssen her, damit das Quasseln in der Nachbarzelle beim konzentrierten Einzelbrüten über einem Problem nicht stört.

Raumausstattung: Für Pflanzen ist ja leider auch keiner mehr zuständig, bei so viel Flexibilität. Dann geht halt kein Weg dran vorbei, einen Gärtner zu beschäftigen, der das alles besorgt, was dummerweise aber teuer ist. Die Folge ist eine neue Sparsamkeit mit dem Grünzeug.

Man wird so seine Erfahrungen sammeln müssen mit dem neuen mobil & flexibel. Verallgemeinerbare Lösungen sind noch lange nicht in Sicht. Beherzenswert die folgende Empfehlung: