Klärungsbedarf zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten
Checkliste vor der Einführung von Telearbeit:
Telearbeit stellt hohe und vielfältige Anforderungen an die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um Fehleinschätzungen und spätere Enttäuschungen zu vermeiden, sollten mögliche Probleme, mit denen Telebeschäftigte konfrontiert werden könnten, in einem Gespräch zwischen Arbeitgeber und Telearbeiter offen angesprochen werden.
1. Kommunikation mit dem Betrieb
a) Können die Beschäftigten in den Telearbeitsphasen auf den direkten Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten verzichten?
Ein unmittelbares Feedback zu den Arbeitsergebnissen kann in diesen Phasen nicht erfolgen. Deshalb müssen Telebeschäftigte über ausreichende Planungs- und Handlungssicherheit verfügen, um die ihnen übertragenen Aufgaben zu erfüllen. Die Abstimmung mit den Teammitgliedern erfordert einen hohen Koordinationsaufwand. Da der direkte Kontakt fehlt, müssen Telebeschäftigte verstärkt Kommunikationsmittel wie e-Mail, Telefon nutzen. Werden Telefon/e-Mail gern genutzt oder bestehen Berührungsängste? Akzeptieren die Arbeitskollegen, dass Telebeschäftigte nicht immer im Betrieb sind?
b) Der Schwerpunkt der Arbeit soll weiterhin im Betrieb liegen.
Ist den Telebeschäftigten deutlich geworden, dass sie weiterhin einen großen Teil der Arbeit im Betrieb erbringen werden und dass die Lage der Telearbeitsphase mit dem Team abgestimmt werden muss?
c) Ist die (durch Einführung von Telearbeit möglicherweise veränderte) Arbeitsorganisation innerhalb der jeweiligen Organisationseinheit klar und transparent?
Mit Einführung von Telearbeit gewinnen Zielvorgaben und ergebnisorientiertes Arbeiten an Gewicht. Um unnötige Abstimmungsprobleme zu vermeiden, sollte eine klare Aufgabenverteilung erfolgen.
2. Zeitmanagement
a) Können die Telebeschäftigen die Aufgaben, die Ihnen gestellt werden, in der zur Verfügung stehenden Zeit lösen?
Verfügen die Telebeschäftigten über genügend Erfahrung, um den Arbeitsaufwand bestimmter Tätigkeiten zutreffend einschätzen zu können? Wissen die Telebeschäftigten, zu welchen Zeiten sie am besten arbeiten können? Sind Sie bereit, ihren Arbeitsstil an die Erfordernisse der Telearbeit anzupassen (z.B. Arbeit nach Zielvorgaben)? Können die Telebeschäftigten nach der Arbeit am häuslichen Arbeitsplatz "abschalten"?
3. Soziales Umfeld am häuslichen Arbeitsplatz
a) Wird Telearbeit von der Familie (und evtl. den Nachbarn) akzeptiert?
Telebeschäftigte sollten sich keine zu großen Illusionen machen. - Arbeit und die gleichzeitige Betreuung von Kindern oder anderen Personen ist oft nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. (Doppelbelastung!) Können die Telebeschäftigten Berufs- und Privatleben voneinander trennen? Werden die Arbeitsphasen auch von den im Hause mitlebenden Personen akzeptiert?
b) Gibt es einen eigenen Arbeitsraum oder eine "Arbeitsecke", in denen ungestört gearbeitet werden kann?
Gibt es weiterhin die Möglichkeit, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass er als angenehmer Arbeitsort empfunden wird? Können dabei die ergonomische Erfordernisse berücksichtigt werden? Ist berücksichtigt worden, dass der für den Telearbeitsplatz benötigte Raum für andere Zwecke eventuell nicht mehr zur Verfügung steht (Aus Gästezimmer wird ein Arbeitszimmer)?
4. Schulungsbedarf
a) Wurden die Beschäftigten auf die Telearbeit ausreichend vorbereitet?
Besitzen Telebeschäftigte die technische Kompetenz im Umgang mit den benötigten Arbeitsmitteln (Computer, e-Mail etc.)? Besitzen Sie die notwendigen ergonomischen Kenntnisse? Wurden Ihnen die Haftungsregelungen mitgeteilt?
b) Sind die Beschäftigten ggf. bereit, an weiteren Schulungen teilzunehmen?
Worauf achten? |