Kritiker bezweifeln die Wirksamkeit von Software zur Gesichtserkennung. Entgegen aller Beteuerungen der Hersteller soll schon eine Sonnenbrille das System ins Stolpern bringen.
Die Technik zur Gesichtserkennung, die an mehreren Flughäfen weltweit zum Einsatz kommt, soll leicht zu überlisten sein, sagen Experten. Außerdem sei sie nutzlos im Kampf gegen den Terrorismus, da die meisten Terroristen in keiner Polizeidatenbank mit einem brauchbaren Foto gespeichert seien.
So sei der eigentliche Zweck, die elektronische Erkennung per Vergleich mit einem vorhandenen Foto fast ausschließlich bei unschuldigen Bürgern anwendbar. Das sei ein entscheidender Einschnitt in die Privatsphäre.
Anlässlich einer Demonstration verschiedener Systeme vor der Presse erklärte ein unabhängiger Sicherheitstechnik-Analyst:
"Die eingesetzte Technik funktioniert nur bei idealen Lichtverhältnissen und wenn die selbe Pose eingenommen wird, wie auf dem Vergleichsbild - schon eine Sonnenbrille macht das System wirkungslos."
Dieser Vorwurf wurde von einer Sprecherin des Biometrieunternehmens Visionics nicht dementiert.
Datenschützer kritisieren, dass daher in der Bevölkerung ein falsches Sicherheitsgefühl entstehe: "Terroristen geben ihre Fotos nicht bei der Polizei ab, um dann effektiv gescannt zu werden", gibt Barry Steinhardt von der American Civil Liberties Union zu bedenken.
Quelle: silicon.de, 2.11.2001