Betriebsvereinbarung über den Intranet-Einsatz

 

Präambel

Das Unternehmen setzt die Internet-Technik gezielt zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ein und verfolgt dabei insbesondere die Ziele

Mit dem Einsatz der neuen Techniken verbunden ist das Vorantreiben eines Kulturwandels im Konzern. Dabei sind die Stärkung von Initiative und Verantwortlichkeit auf der unmittelbaren Arbeitsebene und das Umdenken von einer Informations-"Bringschuld" durch die Vorgesetzte zu einer "Holschuld" der Benutzer besonders hervorzuheben.

Ziel dieser Vereinbarung ist es, die angestrebten wirtschaftlichen Effekte und Verbesserungen der Arbeitsqualität zu verbinden mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Umfang des Intranet-Projekts

Das Intranet-Konzept des Konzerns umfaßt die Komponenten

Das System wird schrittweise gemäß folgender Abstufung aufgebaut:

  1. externe Informationsbereitstellung,

  2. externe Informationsbeschaffung und interne Bereitstellung,

  3. interne Informationsbereitstellung durch Informationsmanagementsysteme und bereichsspezifische Web-Sites,

  4. Knowhow-Management durch Fachinformationssysteme, Foren und Groupware-Anwendungen,

  5. Aufbau von "Extranets" nach dem Prinzip Cusomer-to-Business- und Business-to-Business-Anwendungen.

In Anlage 1 sind die Funktionen sowie der Zeitplan der vorgesehenen Einführung genauer beschrieben.

 

Grundsätze für die Gestaltung des Systems

Die Intranet-Dienste zur Unterstützung von Information und Kommunikation werden grundsätzlich als offenes Medium allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Organisationseinheiten des Konzerns zur Verfügung gestellt. Für ihre Ausrichtung gelten folgende Grundsätze:

 


Technische Realisierung

Anlage 2 zeigt einen Überblick über die technische Architektur des Konzern-Intranet. Die Anlage wird auf dem aktuellen Stand gehalten.

Anlage 2 (beispielhaft)

 

Internet-Führerschein und Mitarbeiterqualifizierung

Die Mitarbeiter werden für den sicheren und wirtschaftlichen Umgang mit dem Internet qualifiziert. Dazu werden ca. halbtägige Schulungsangebote gemacht. Sie umfassen das Training für einen soliden Umgang mit den Medien, die Bedienung des Browsers, Verantwortlichkeit und Wirtschaftlichkeit im Umgang mit den Ressourcen sowie die Beachtung der Vertraulichkeit schutzwürdiger Daten, insbesondere beim Gebrauch der E-Mail. Die Teilnehmer erhalten ein Zertifikat ("Internet-Führerschein"), das Voraussetzung für die Freigabe eines Internet-Zugangs ist, es sei denn, der Benutzer kann nachweisen, daß er auf andere Weise über gleichwertige Kenntnisse verfügt.

Für die Gestalter unternehmensinterner Sites werden gesonderte Qualifizierungsangebote erarbeitet. Dabei kann auch auf Methoden des Computer Bases Training zurückgegriffen werden.

 

Hilfestellungen für die Benutzer

Die Internet-Nutzung und die zunehmende Übertragung der Internet-Techniken auf den unternehmensinternen Computereinsatz (Intranet) wird für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einerseits sowie die Führungskräfte andererseits einen tiefgehenden Umdenkungsprozeß auslösen. Das Umstellen von der Informations-"Bringschuld" durch die Vorgesetzten auf eine "Holschuld" der Benutzer bedeutet für diese, lernen zu müssen, sich die erforderlichen Informationen selbst zu holen. Dies soll durch geeignete Navigationshilfen unterstützt werden. Deshalb soll für alle Internet-Nutzer ein bereichsweise spezifisches Bookmarksystem mit für die Arbeit wichtigen oder nützlichen Adressen (Uniform Ressource Locators - URLs) erarbeitet und zur Verfügung gestellt werden.

Es sollen neuere Techniken erprobt werden wie z.B. die unter dem Begriff "Push-Techniken" bekannten Möglichkeiten, durch sog. Agent-Programme im unternehmensinternen Netz und/oder in Teilen des weltweiten Internet gezielt Informationen automatisch zusammenzustellen und nach von den Benutzern bestimmten Regeln zu aktualisieren. Bei Bewährung sollen sie sowohl für das unternehmensinterne Reporting als auch insbesondere für die Qualitätssicherung und die unternehmensinternen Informationssysteme eingesetzt werden.

Funktionen, wie sie bisher von Groupware-Software (z.B. Lotus Notes) bekannt sind, z.B. Wissens-Datenbasen, Foren für Meinungs- und Informationsaustausch von Experten, Arbeitsmöglichkeiten für räumlich getrennte Mitglieder von "virtuellen" Teams usw. werden auf der Basis der Internet-Techniken preisgünstig verfügbar und sollen ebenfalls in geeigneten Pilotprojekten erprobt werden; die zuständigen Betriebsräte werden hierüber informiert. Die aus den Pilotversuchen gewonnenen Erfahrungen werden gemeinsam beraten.

 

Elektronische Protokollierungen

Die unternehmensinternen Aktivitäten der Benutzer (Mail, Intranet-Nutzung) werden nicht protokolliert.

Bei den die Unternehmensgrenzen (Konzernnetzgrenzen) überschreitenden Benutzeraktivititäten werden pro Dienst User-ID, Datum und Uhrzeit, Internet- oder Mailadresse und die Menge der übertragenen Daten protokolliert.

Die Protokolle (z.B. interner Web-Server oder Proxy-Server) werden ausschließlich zu den Zwecken

verwendet.

Zu Zwecken der internen Kostenverrechnung werden die Protokolldaten zu monatlichen Summensätzen pro Kostenstelle verdichtet.

Die Originalprotokolldateien werden jeweils für einen Monat geführt, einen weiteren Monat in archivierter Form aufgehoben und danach automatisch gelöscht.

Der Zugriff auf die Protokolldateien sowie Archivdateien bleibt auf die für die Netzsicherheit verantwortlichen Personen begrenzt.

Auf eine Prüfung der Internet-Webseitenzugriffe gegen eine "negative Zugriffskontrolliste" wird verzichtet.

Bei begründetem Mißbrauchverdacht gegenüber einem Mitarbeiter erhält dieser zunächst die Möglichkeit, sich persönlich zu dem Verdacht zu äußern. Kann die Angelegenheit nicht aufgeklärt werden, so wird unter Hinzuziehung eines Mitglieds des zuständigen Betriebsrats im Beisein des betroffenen Mitarbeiters das Protokoll eingesehen.

Informationen, die unter Verletzung der vorgenannten Regelungen gewonnen wurden, sind als Beweismittel zur Begründung personeller Maßnahmen unzulässig, eventuell getroffene Maßnahmen werden zurückgenommen.

 

Beteiligung der Betriebsräte

Der Konzernbetriebsrat sowie auf Antrag die einzelnen Betriebsräte des Konzerns erhalten als Institution einen E-Mail-Account sowie die Möglichkeit einer eigenen Präsentation im unternehmensinternen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglichen Intranet.

 

Änderungen und Erweiterungen

Der Konzern wird dem Konzernbetriebsrat alle die Struktur oder den Funktionsumfang des Intranet betreffenden Änderungen, insbesondere Erweiterungen vor deren Einführung erläutern. Im übrigen gelten die Bestimmungen der Rahmenbetriebsvereinbarung.

 

Schlußbestimmungen

Diese Vereinbarung tritt mit Unterzeichnung in Kraft. Sie kann mit einer Frist von .... , frühestens jedoch zum .... gekündigt werden. Im Falle einer Kündigung wirkt sie nach bis zum Abschluß einer neuen Regelung.


Technische Informationen zum Internet - Das Intranet-Konzept - Technische Beschreibung des Internet-Zugangs - Beschreibung der Kontrollmöglichkeiten - Beispiele für Zensur beim Internetzugang. Kosten der Internet-Nutzung.