Superintelligenz
Die zurzeit gehandelten Stufen der Künstlichen Intelligenz betreffen
Schwache KI: Anwendungen dieser Kategorie sind für spezifische Aufgabenstellunegn entworfen und auch nur für sie trainiert. Sie arbeiten auf der Grundlage vordefinierter Regeln oder mit Modellen, die anhand spezialisierter Daten trainiert wurden.
- Aufgabenspezifisch: Sie können nur das, wofür sie programmiert wurden.
- Verständnislos: Sie haben kein Verständnis für das, was sie verarbeiten, keine Emotionen und keine Aufmerksamkeit.
- Inputabhängig: Sie sind auf Input nach festgelegten Verfahren angewiesen.
Beispiele: Schach oder Go, Bilderkennung, Chatbots für spezifische Aufgaben, Algorithmen, die auf der Grundlage von Benutzerverhalten Videos, Songs oder andere Dinge empfehlen.
Künstliche Allgemeine Intelligenz: Anwendungen, die in der Lage sind, jede intellektuelle Aufgabe auszuführen, die ein Mensch ausführen kann, und die ähnliche kognitive Fähigkeiten wie ein Mensch aufweisen:
- Vielseitigkeit: können mehrere Aufgaben bewältigen, nicht nur die, für die das System speziell programmiert oder trainiert wurde.
- Anpassung: können neue Aufgaben ausführen, ohne ausdrücklich dafür programmiert zu sein.
- Abstraktion: können abstrakte Konzepte interpretieren, Probleme identifizieren und in ungewohnten Situationen Entscheidungen treffen.
Beispiele: noch wirklich keine. Die Chatbots für allgemeine Aufgabenstellungen wie ChatGPT, Bard bzw. Gemini oder Ernie werden gelegentlich zu dieser Kategorie gerechnet.
Künstliche Superintelligenz: Von einem System dieser Kategorie wird erwartet:
- Überlegenheit: Übertreffen die menschlichen Gehirne in ausnahmslos jedem Bereich.
- Autonome Entscheidungsfindung: Können Entscheidungen treffen und sich eigene Ziele setzen.
- Selbstverbesserung: Können ihre Algorithmen und Strukturen selbständig verbessern.
Beispiele: Nur theoretische Konzepte. Häufig Gegenstand spekulativer Fiktion und philosophischer Diskussionen, ihre Verwirklichung könnte zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen führen.
Klarstellung: Bei der Beschreibung der drei Stufen wurde der Begriff „verstehen“ bewusst vermieden. Verstehen setzt im uns geläufigen Sprachgebrauch Bewusstsein voraus. Die insbesondere von den Chatbots produzierten grammatisch fast immer richtigen Sätze verleiten zu der Annahme, das System „verstünde“, was es sagt. Aber, was die hiner den Anwendungen steckenden Large Language Models zustande brinden, sind nur aus der Supermenge der Trainingsdaten des Systems zusammenkombinierte Wahrscheinlichkeiten für mögliche Ergebnisse.
Das hält aber Wissenschaftler wie Software-Entwickler nicht davon ab, Vermutungen über eine bevorstehende Singularität der KI-Entwicklung zu äußern. Singularität meint den Punkt, in dem die Schranke der Kontrollierbarkeit durch die Menschen überschritten wird.
Die Technik könnte dann möglicherweise die Menschheit als ihren Feind erkennen und sich systematisch und unrückholbar mit deren Vernichtung oder Ausschaltung befassen. Immerhin war diese Angst groß genug, über 1000 erlesene VIPs der Tech-Szene (darunter Elon Musk und auch einer der Gründer von OpenAI, Ilya Sutskever) zu veranlassen, schon im Januar 2015 in einem „Offenen Brief über die Zukunft der Künstlichen Intelligenz“ die Verlangsamung der Forschung zum Thema Künstliche Intelligenz zu fordern.