Grüße aus Dystopia: Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz

Eine Gebrauchsanleitung für die Hersteller

Erstaunliches haben sie geleistet, die HighTec-Platzhirsche: Google, die Erfinder, OpenAI mit Microsoft, die Ideendiebe, Zuckerbergs Meta auf dem Spitzenplatz der Aufholjagd und nicht vergessen die anderen Verfolger, die unvermeidlichen Weltraumfahrer Elon Musk und Jeff Bezos. Doch besser geht immer, Zeit für einen Masterplan zum ultimativen Erfolg:

1. Verstärkung der Symbiose Mensch-Gerät
 

Smartphone, Tablet und Notebooks sind unsere ständigen Begleiter. Die Bindung an die Geräte ist schon immer enge gewordenr. Aber da ist noch Luft nach oben:

  • Traffic vermehren: Unbedingt mehr Mitteilungen, egal für was, die user dauerhaft mit den Geräten beschäftigen.
  • User mit Informationen fluten: Immer mehr Mitteilungen erfinden. Automatische Posts als Default. Zustimmungen, die wir haben, nicht mehr hergeben, Abstellen gut verstecken, auf jeden Fall erschweren.
  • Abhängigkeiten verstärken: Dafür sorgen, dass immer mehr Dinge des Alltags nur noch digital funktionieren: Tickets kaufen, Arzttermine vereinbaren usw. Die Abschaffung des Bargeldes politisch fördern.
  • Verwirrung stiften: Datenschutzerklärungen kompliziert gestalten, mehr Zustimmungen für die Weitergabe der Kontaktdaten einsammeln, gerne auch unbeabsichtigte. Die Serviceanbieter damit locken, mit dem Verkauf dieser Daten auch Geld zu verdienen.
  • Benutzerdialoge aufblähen. Zusätzliche Bestätigungs-Messages einfordern und verschicken.
  • Abmeldemöglichkeiten für Services besser verstecken, oder auch einmal vergessen (Verfolgungsrisiko minimal).
  • Erinnerungsfunktionen intensivieren. Den usern das Gefühl geben, dass sie immer a jour sein müssen.
  • Zeitdruck erhöhen, Fristen für Rückmeldungen kurz setzen, Eindruck negativer Konsequenzen bei Nichtbeachtung verstärken.
  • Immer mehr Workflows in Arbeitsabläufe einbauen, Zwischenstationen erhöhen, jeden Statuswechsel mitteilen und Bestätigung einfordern. Über Arbeitsfortschritte - auch kleine - immer extra informieren und sich bestätigen lassen.
  • Betonen, dass Künstliche Intelligenz in allem integriert ist.
  • Die Personalisierung der Services vorantreiben und die user dauerhaft mit der Verbesserung iher persönlichen Einstellungen beschäftigen.
  • Die Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes bedienen fü alle, die nicht begeistert mitmachen.
2. Wahrnehmung auf das reduzieren, was die Geräte können
 

Ein anspruchsvolles Konzept, aber ohne Fleiß kein Preis. Leben und Arbeiten muss auf digital unterstützbare Vorgänge fokussiert werden. Computer könnn nur digital. Das muss reichen. Schließlich kann die Technik mit Texten, Bildern, Videos und Ton gut umgehen, alles gut kombinierbar. Was nicht digital ist, muss zunehmend unwichtiger werden.

  • Die user an den multimedialen Umgang mit der Technik gewöhnen. Vermehrt Anwendungen einsetzen, die mit Kamera und Mikrofon arbeiten.
  • Arbeitsabläufe und Prozesse weiter standardisieren, Sonderlocken abschaffen.So können wir mehr Menschen gleichzeitig ansprechen.
  • Einheitliche Abläufe sind vorteilhafter für computergesteuerte Automatisierung. Mit den Rationalisierungsgewinnen die Firmenbosse ködern.
  • Die Wahrnehmung der user ist schon fokussiert auf das, was auf den Bildschirmen erscheint. Das ist gut so. Sich damit zu begnügen, muss belohnt werden. Sich viele kleine Belohnungen ausdenken. Dem Marketing unserer Partner Beine machen, sich mehr einfallen zu lassen.
  • Und nicht vergessen: Die Vorteile über den grünen Klee loben, den usern klarmachen, dass sie in der Konkurrenz untereinander schlecht dastehen und zurückfallen, wenn sie nicht mitmachen.
3. Echte Gefühle durch simulierte Gefühle ersetzen
 

Die KI hat schon große Fortschritte gemacht, die Gefühle der user zu erkennen. Wir können ihnen mit simulierter Empathie schon so gut begegnen, dass sie als echt empfunden wird. Ein richtig großes Potenzial wird sich auftun, wenn die KI der Chatbots besser mit der Robotik verbunden wird. Zugegeben, noch Zukunftsmusik. Aber den Weg dahin entschieden besser vorbereiten:

  • Zeit für die nächste Stufe der humanoiden Pflegeroboter: künstliche Gesprächspartner für einsame Menschen.
  • Die Akzeptanz für solche Produke verbessern durch Einbau von Chatbots in allmöglichen Gerätschaften, sei es als Entertainment im Auto, in Küchengeräten des smart home oder in der industriellen Produktion. Darauf achten, dass die Ansprache bevorzugt per Stimme oder Gesichtserkennung erfolgt. Wir brauchen die multimediale Interaktion der Menschen mit ihren Geräten.
  • Etwas Grundsätzliches: Realität durch Simulation ersetzen - keine schlechte Idee. Enttäuschungen aus dem realen Leben lassen sich vermeiden. Wir sollten das auch philosophisch erörtern lassen, zum Beispiel mit der Stiftung eines Universitätslehrstuhls.
  • Szenarien für die Einbezeihung von Virtual Reality ausarbeiten, Produkte und Services anbieten, z.B. für premium user Avatare und Bot-Hologramme.
  • Die Emotionen der Menschen mit Services und Produkten bedienen. Freundschaft, Nähe und Intimität sind natürliche Bedürfnisse. Wir können sie durch Simulation ersetzen. Wir können sogar intelligente Maschinen als Lebenspartner verkaufen. Sogar .
  • Beispiel Sexroboter, längst nicht mehr Gerätschaften aus Blech und Kunststoff. Sensor-gespickte und sich echt anfühlende Haut, auf 37°-Körpertemperatur aufheizbar. Realitätsnahes Verhalten lässt sich verblüffend echt darstellen, mit besonderen Profilen (z.B. für „schläfrig“, „gesprächig“ oder „erregt“). Wir können sogar einen Orgasmus simulieren.

    Ein bisschen Überzeugungsarbeit müssen wir noch leisten. Den Kritikern, die von Degradierung der Frauen zu Objekten reden, sollten wir die pädagogischen und psychologischen Vorteile klar machen. Benutzer könnten sogar ihre schlimmsten Phantasien ausleben ohne realen Menschen dabei zu schaden.

    Der an sozialen Kontakten sparsamer gewordenen Welt können wir zahlreiche spezialisierte Services anbieten, z.B. für sexuelle Erstkontakte. Roboter können noch unerfahrenen jungen Menschen Ängste nehmen, sie vor Fehlern bewahren und somit lebensertüchtigende Hilfestellungen leisten.

4. Die Regie übernehmen
 

Wir werden unsere Programme weiter darauf trimmen, immer mehr Benutzeraktionen zu übernehmen. Personalisierte KI kann besser die Absichten der user erkennen und vesuchen, selber Entscheidungen zu treffen. Den usern klar machen, dass alles in ihrem Intersse ist. Den Bequemlichkeitsvorteil herausstellen.

  • Das Betreute Leben: Wir müssen unseren usern die Entscheidungen abnehmen und ihnen sagen, was sie tun sollen. Wir beginnen mit den kleinen Problemen des normalen Alltags.
  • Wir vermitteln unsern usern, dass die Geräte immer für sie da sind, auch und vor allem wenn ihnen selbst nichts mehr einfällt, z.B. was sie heute kochen könnten. Wir locken sie aus der Reserve mit dem Versprechen eines bequemeren Lebens.
  • Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit können wir einen Schritt weiter gehen: Wir erleichtern unseren Usern nicht nur das Suchen nach Informationen, sondern sagen ihnen gleich, was sie finden sollen.
  • Dank fortgeschrittener Personalisierung liefern wir useren usern passgenau für sie ausgesuchten Informationen und Meinungen.
  • Es word der Tag kommen, an dem wir unseren usern auch wichtigere Entscheidungen abnehmen, zum Beispiel über ihre Lebensführung, Partner- und Berufswahl.

Schöne neue Welt. Wir brauchen nicht einmal zu merken, dass wir längst auf dem Weg sind, wahrscheinlich ist uns gar nicht bewusst, wie weit wir schon unterwegs sind. Wir werden gut unterhalten, leben bequemer, harmonischer und konfliktfreier. Und wir bekommen eine super Wachstumsmaschine. Immer neue Geschäftsfelder werden sich auftun. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Sie haben weitere Vorschläge?
Karl Schmitz August 2024