Direkte Steuerbarkeit
Einleitung -Modellierung - Sichtbarkeit -Natürliche Symbole - Umgang mit Fehlern - Einfachheit - Intuitive Bedienung - Anpassbarkeit - Regelungen

Ebenfalls dem grafischen Benutzer-Interface ist es zu verdanken, dass zeitgemäße Computer ihren Benutzern die Chance bieten, die zu erledigenden Aufgaben selber direkt zu steuern. Wo die traditionellen Großrechnerterminals nur über die Tastatur als Eingabegerät verfügen, können Arbeitsplatzrechner mit deutlichen Erweiterungen der Aktionsmöglichkeiten des Benutzers gegenüber dem Computer aufwarten. Die Maus erlaubt das direkte und gezielte Eingreifen an allen Stellen der Arbeit, die gerade auf dem Bildschirm als Anzeigemedium sichtbar sind.

Man sieht auf der Stelle, was man tut und hat sofortige Korrekturmöglichkeiten, wenn das Arbeitsergebnis den Erwartungen nicht entspricht. Die Regie liegt ganz klar beim Benutzer, ihm fällt die aktive und bestimmende Rolle zu, er sagt dem Computer, was zu geschehen hat. Diese aktive Benutzerrolle ist eng verbunden mit dem Werkzeugcharakter der arbeitsplatzrechnerorientiertenComputer-Technik.

Fast immer, vor allem wenn eine Arbeitsaufgabe sich schlecht oder nur unter deutlichem Qualitätsverlust standardisieren lässt, ist die direkte Steuerung des Computers durch den Benutzer die vorzuziehende Methode. Gleiches gilt, wenn die Arbeitsaufgabe in ihrem Umfang noch gar nicht klar ist, sich während der Arbeit verändern kann oder von Dingen abhängt, die der bearbeitende Mensch nicht beeinflussen kann, mit anderen Worten immer dann, wenn hohe Flexibilität gefordert ist.

Die Steuerung durch den Benutzer erfolgt heute meist durch direkte Manipulation, indem man mit der Maus ein Objekt "anfasst" und etwas mit ihm macht. Eine Alternative zu dieser Art von Steuerung ist das Arbeiten mit einer Kommandosprache. Auch hier handelt es sich um direkte Steuerung durch den Benutzer. Typisches Beispiel: die im Zusammenhang mit Datenbanken verwendete Befehlssprache SQL.

Der Gegensatz zu einem benutzergesteuerten System ist eine computergesteuerte Software. Hier liegt die Regie nicht beim Benutzer, sondern beim Computer - genauer gesagt: beim System. Auch in benutzergeführten Systemen mit dem Charakter direkter Steuerung durch den Benutzer gibt es computergeführte “Zwangsdialoge”, z.B. wenn man ein Programm verlassen will oder ein Dokument schließt, ohne es vorher gesichert zu haben. Man hat dann nur noch die Wahl zwischen dem Zuendeführen der Operation in der vom Computer erzwungenen Weise oder dem Abbruch der ganzen Operation. Im Zusammenhang mit dem Thema Umgang mit Fehlern kommen wir auf diese Art von Zwangsdialog nochmals zurück.

Einleitung -Modellierung - Sichtbarkeit -Natürliche Symbole - Umgang mit Fehlern - Einfachheit - Intuitive Bedienung - Anpassbarkeit - Regelungen